Kein Platz mehr für Fahrende in der Schweiz?

23. September 2019

Die Schweiz anerkennt die Fahrenden als nationale Minderheit. Dennoch hat die Zahl der Stand- und Durchgangsplätze für mehrere Tausend Angehörige des fahrenden Volks in den vergangenen Jahren ständig abgenommen. Was dazu führt, dass deren Lebensweise ernsthaft bedroht ist.

Sanitäre Anlagen, einen Wasser- und Stromanschluss sowie Platz für rund fünfzehn Wohnwagen. Mehr braucht es nicht, um die Schweizer Fahrenden, bestehend aus Jenischen und Sinti, zufriedenzustellen. Doch solche Durchgangsplätze werden immer seltener: Während es im Jahr 2000 noch 46 gab, waren es 2015 gerade mal 31.

Hinzu kommt, dass die meisten Standorte provisorisch und viele nur ein paar Wochen im Jahr geöffnet sind. Ein solches Angebot erlaubt es den Schweizer Fahrenden nicht, ihrer traditionellen Lebensweise ungestört nachzugehen.

Die Fahrenden-Organisationenexterner Link gehen davon aus, dass es über die ganze Schweiz verteilt etwa 80 Durchgangsplätze bräuchte. Auch Standplätze für die Wintermonate sind Mangelware: Benötigt würden 40, vorhanden sind derzeit etwa 15.

Zudem fehlt es an Standorten für grössere Gruppen von europäischen Fahrendenexterner Link, die im Sommer in die Schweiz kommen, um hier zu arbeiten. Ihnen stehen nur gerade sieben Transitplätze zur Verfügung, während der Bedarf auf mindestens zehn grosse Plätze geschätzt wird.

Zum gesamten Artikel von Marie Vuilleumier auf swissinfo.ch