«Wir sind der Bevölkerung sehr dankbar»

27. Maggio 2014

Neun Wohnwagen haben am Samstag vor einer Woche einen Teil von Kiesplatz und Wiese in Thal (SG) in Beschlag genommen. Lachende Kinder und freundlich nickende Männer und Frauen heissen den Fremdling willkommen.Gemeindepräsident Robert Raths, der sie am Samstag besucht habe, sei sehr nett und habe ihnen erlaubt, noch bis Mitte Woche zu bleiben. «Wir ...

Neun Wohnwagen haben am Samstag vor einer Woche einen Teil von Kiesplatz und Wiese in Thal (SG) in Beschlag genommen. Lachende Kinder und freundlich nickende Männer und Frauen heissen den Fremdling willkommen.Gemeindepräsident Robert Raths, der sie am Samstag besucht habe, sei sehr nett und habe ihnen erlaubt, noch bis Mitte Woche zu bleiben. «Wir sind der Thaler Bevölkerung wirklich sehr dankbar, dass wir hier sein dürfen», betont der Schwede Dilo, der mit seiner Familie am Mittwoch zum Durchgangsplatz für Fahrende in Winterthur weiterreisen wird.Dass ein Durchgangsplatz in Thal abgelehnt wurde, habe sich unter den Fahrenden rasch rumgesprochen. «Ich persönlich finde es sehr schade», sagt Dilo und lässt nicht unerwähnt, dass die Schweiz insbesondere für ausländische Fahrende ein hartes Pflaster sei. Aufenthaltsverbote, das Abdrängen auf periphere Plätze sowie unverständlich grosses Misstrauen seien leider an der Tagesordnung. «Dabei wollen wir nichts gratis haben. Wir bezahlen immer alles», betont Dilo. Vergangenes Jahr habe er sich im Thurgau bei einem Campingplatz mit drei Wohnwagen als Schwede angemeldet. «Als wir dann angekommen sind und der Betreiber gesehen hat, dass wir Sinti sind, hat er uns den Zugang aber leider verweigert», sagt er nachdenklich.«Ein fixer Platz mit sanitären Einrichtungen wäre für uns eine enorme Erleichterung. Ich hoffe, dass die Thaler doch noch einen Platz für Fahrende finden.» Derart geregelte Plätze für fahrende Völker seien nicht nur wegen der Infrastruktur wichtig, sie böten auch die Möglichkeiten der Begegnung und des Dialogs mit der einheimischen Bevölkerung.

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