Der Kanton Bern und die Gemeinde Herzogenbuchsee schaffen einen neuen Durchgangsplatz für Schweizer Jenische und Sinti mit fahrender Lebensweise. Die dafür nötige Kantonale Überbauungsordnung für den Standort Waldäcker ist rechtsgültig und die Baubewilligung erteilt. Die Inbetriebnahme ist für Sommer 2024 geplant.
Medienmitteilung Kanton Bern, Direktion für Inneres und Justiz, 27.10.2023
In Herzogenbuchsee wird im Gebiet Waldäcker ein Durchgangsplatz für Schweizer Jenische und Sinti mit fahrender Lebensweise mit einer Kapazität von bis zu 15 Stellplätzen realisiert. Die Direktion für Inneres und Justiz (DIJ) hat am 16. August 2023 eine Kantonale Überbauungsordnung (KUeO) inklusive Baubewilligung erlassen, die nun in Kraft getreten ist. Der Kanton und die Gemeinde Herzogenbuchsee planen und realisieren den Durchgangsplatz in enger Zusammenarbeit. Als Grundeigentümerin, Bauherrin und künftige Betreiberin des Platzes übernimmt die Gemeinde eine wichtige Rolle. Die Erstellungskosten trägt der Kanton.
Inbetriebnahme im Sommer 2024
Zurzeit trifft die Gemeinde Herzogenbuchsee Vorbereitungen für die Bauarbeiten. Der Baubeginn ist für Frühjahr 2024 vorgesehen. Anschlüsse für Strom, Wasser und Abwasser sowie ein Sanitärgebäude werden erstellt. Die Eröffnung des Platzes ist für Sommer 2024 vorgesehen. Die Kosten für den Betrieb und den Unterhalt des Durchgangsplatzes werden durch Gebühren gedeckt. Allfällige Betriebsdefizite trägt bis zu 80 Prozent der Kanton.
Weitere Halteplätze sind vorgesehen
Für Jenische und Sinti mit fahrender Lebensweise besteht schweizweit ein Mangel an Haltemög-lichkeiten. Damit diese anerkannten nationalen Minderheiten ihrer fahrenden Lebensweise nachgehen können, sieht der Kanton Bern die Realisierung von neuen Halteplätzen vor. Die Planung erfolgt jeweils in enger Zusammenarbeit mit den Standortgemeinden, mit KUeO und dazu gehörigem Baugesuch. Bereits fortgeschritten sind die Arbeiten in Erlach, wo bis Ende Jahr ein Winterstandplatz für Schweizer Jenische und Sinti mit fahrender Lebensweise in Betrieb genommen wird. Für einen Stand- und Durchgangsplatz in Muri bei Bern ist eine KUeO in Erarbeitung.